Der Schein trügt. Dieser Satz hat heutzutage enorm an Gewichtung zugenommen und jeder sah sich wohl schon selber mit dieser Wahrheit konfrontiert. Wenn man unbedarft die 5. Veröffentlichung "Weiter" von Wirksystem in den CD-Player schiebt, glaubt man beim "Intro" auf eine, sagen wir mal, elektronische Platte gestoßen zu sein, aber weit gefehlt. Die 7-köpfige Band aus Pforzheim läutet das Neue Deutsche Nu Metal Zeitalter ein, indem sie ihre Kombination aus Hip Hop, Crossover und Nu Metal mit deutschen, tiefsinnigen Texten unterlegen. Zeitweise fühlt man sich wieder zurück im Schoße von Such A Surge oder Keilerkopf ("Weiter Schneller Lauter"), wobei Wirksystem, die schon mehrere Preise abräumen konnten, ihre Lektion in Sachen Korn und Co. gelernt haben und diese in ihre Songs einfließen lassen. Das Zusammenspiel von harten Raps, die fließend in einen weichen Gesang übergehen, ist spätestens seid Linkin Park zum gern gesehenen bzw. gehörten Gegenstand geworden und wird durch die Vocals von Florian Thost (Wortspiel-Alarm: "Gethostete Gedanken") und Tim Ohnmacht verkörpert. Mit den insgesamt 19 Songs der Platte, der Hidden Track mitgezählt, kann man in eine stürmische See aus harter Musik und nachdenklichen Texten tauchen.