Fleißig sind sie ja schon! Natti Shiner und ihre vier Herren aus der gerade sehr lebendigen Brightoner Musikszene versammeln nämlich ganze 16 Songs auf ihrem Debütalbum. Mangelnden Ideenreichtum kann man dem Quintett, das sich dem gediegenen New Wave-Pop verschrieben hat, also auch nicht vorwerfen. Eher liegt das Problem auf der anderen Seite dieser Überlegung: In dem Bemühen, ihre Songs möglichst vielseitig zu gestalten, packt die Band in jeden einzelnen Song wirklich alle Ideen, die einem Projekt, das gleich zwei Synthi-Spieler im ansonsten organischen Kontext bemüht, eben kommen können. Das führt paradoxerweise dazu, dass sich alle Songs dann am Ende irgendwie gleich anhören - zumindest dann, wenn sie (wie die meisten) mit dergleichen, überbordenden, hyperaktiven Energie dargeboten werden. Stilistisch feiern hier Disco-, Club-, Fake-Funk- und retromäßige New Wave-Elemente fröhliche Urstände - es gibt nur (bis auf wenige Ausnahmen) kaum zentrale Ideen oder Anker um die herum die Songs konstruiert wurden. Hinzu kommt, dass auch Natti Shiner als Frontfrau alle Songs auf dem gleichen Energielevel darbietet. Am Besten funktioniert dieses Werk, wenn man es sich portionsweise zu Gemüte führt - oder auf den Gebrauchsfaktor als Partyscheibe reduziert.