Mit dem Anspruch "originelle Klezmer-Musik" machen zu wollen geht der gebürtige Kanadier Geoff Berner sein neues Album an - auch um damit seiner osteuropäischen Abstammung Tribut zu zollen. Freilich hat er diesen Anspruch ja schon seit 20 Jahren und so wundert es denn nicht, dass es auf dem neuen, kunterbunten Werk ziemlich wild, unberechenbar und auch ein wenig chaotisch zugeht. Mal auf Englisch, mal auf Yiddish lässt Berner in seine mit einem regelrechten Kleinorchester eingespielten "Punk-Klezmer"- Songs alles Mögliche einfließen. Reine Folklore kann und soll so natürlich nicht dabei herauskommen. Stattdessen ist das Grand Hotel Cosmopolis die Bühne für eine Varieté-Show der etwas anderen Art, in der so ziemlich alles möglich ist, was sich mit Akkordeon (Berners Instrument der Wahl), Fiedeln, Klarinette, Posaune, Gitarre und Leier (!) alles jenseits anglophiler Musiktraditionen ausdrücken lässt.