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03.12.2001
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Kevin Devine - Circle Gets The Square

Kevin Devine - Circle Gets The Square
Defiance/Zomba
Format: CD

Vom Künstler selbst sind nur die Augen zu erkennen. Er trägt eine Skimütze auf dem Kopf. Gesicht und Körper sind wangenabwärts vom unteren Bildrand abgeschnitten. Der Rest des Covers von Kevin Devines erstem Soloalbum schmückt eine vergilbte Wand, auf der mit Tesafilm ein Guns'n'Roses-Poster aus den 80er Jahren geheftet wurde.

Der erste Eindruck könnte also durchaus ein falscher sein. Zwar ahmte Devine vor Jahren Axl Rose nach, doch die zehn Songs auf "Circle Gets The Square" sind klassischer Folkrock. Obwohl durchaus der Tradition der Singer/Songwriter aus dem Greenwich Village der 60er folgend, zerstört der New Yorker gleich in "Protest Singer" falsche Vorstellungen: "You may call me a protest singer, but I'm only protesting myself". Seine persönlichen Lieder erzählen vielmehr von großen Gefühlen und kleinen Alltagserlebnissen, die er mit warmer wie zerbrechlicher Stimme vorträgt. "I'm timing my breath against the backbeat of your footsteps as we walk along cobble-stone streets, arms at our sides (deliberate), eyes on the ground, counting down to when we can talk out loud", resümiert Kevin Devine in "Letting A Good One Go".

Durchgehend dezent mit akustischer Gitarre, vereinzelt zusätzlich mit Baß und Schlagzeug instrumentiert, ertönt die Platte wie aus einem Guß, wobei sie passend keinen herausragenden Hit, dafür eine Menge feiner Melodien enthält. Lediglich die Wirkung des abschließenden Lullabys auf einsame Seelen ist nicht abzusehen: "Sleep peacefully like the way you looked this morning: with faith in your eyes, and me in your hands. A whispered promise in your heart. Lullaby for a snow-faced girl is what I'll sing, watching you the whole time."



-Christof Herrmann-


 

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