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01.02.2019
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Beirut - Gallipoli

Beirut - Gallipoli
4AD/Beggars Group/Indigo
Format: CD

Eine Art Zirkelschluss hatte Zack Condon schon auf seinem letzten Album "No No No" geschlossen - als er nach einer persönlichen und kreativen Krise wieder zu sich selbst gefunden hatte und seine musikalische Identität in einem Mix aus seinen klassischen Roots und den elektronischen Experimenten der jüngeren Vergangenheit fand. Das neue Werk "Gallipoli" nun ist das Ergebnis einer Art kreativer Odyssee, die Zack von Santa Fé über Brooklyn, Berlin und Rom bis ins italienische Apulien und von dort wieder zurück nach Berlin führte.

Immer begleitet von jener Farfisa-Orgel, auf der er seine kompositorische Laufbahn dereinst begonnen hatte und teilweise begleitet von seinen Musikern, die er mit auf seine Reisen nahm. Es wäre nun vielleicht zu viel zu behaupten, dass diese Rastlosigkeit direkt herauszuhören wäre - aber die neuen Tracks sind wieder vielschichtiger, lebhafter, unberechenbarer und teilweise sogar unsteter als die klar gegliederten Stücke des letzten Albums. Die Bläsersätze spielte Condon - wie zu Beginn seiner Laufbahn - wieder selbst ein, die elektronischen Bestandteile kamen in Berlin durch seine Experimentierlust hinzu und neu sind gewisse Tendenzen, die Musik nach minimalmusikalischen Grundsätzen zu sortieren. Mit "Gallipoli" ist in diesem Fall übrigens nicht die Schlacht an den Dardanellen im ersten Weltkrieg gemeint, sondern eine Hafenstadt in Apulien, die Condon besuchte und die ihn zum gleichnamigen Song inspirierte.



-Ullrich Maurer-


 

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