Alles neu bei Masha Qrella: Seit mehr als 20 Jahren ist die Berlinerin einer der hellsten Sterne im hiesigen Indie-Untergrund, ganz egal, ob anfangs mit Mina, Contriva und NMFarner oder zuletzt mit immer brillanteren Solo-Veröffentlichungen. Bislang schien ihr der eigene Weg stets wichtiger zu sein als die Aussicht auf kommerziellen Erfolg, nun allerdings deutet sich ein Flirt mit dem Zeitgeist an: Auf Staatsakt soll im Herbst ihr erstes deutschsprachiges Album erscheinen.

Dass sie dabei nicht einfach irgendwelchen Trends nachläuft, versteht sich eigentlich von selbst, dennoch dient diese nun erscheinende 10" EP nicht zuletzt dem Zweck, all den Bedenkenträgern den Wind aus den Segeln zu nehmen, die beim Gedanken an Masha-Songs in deutscher Sprache innerlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Ein Plan, der voll aufgeht.

Bei diesen drei neuen Songs verschwimmen die Grenzen zwischen (Indie-)Pop, Experiment und Literatur genauso wie zwischen Deutsch und Englisch, wenn Masha beim Titelstück textlich den großen Dramatiker Heiner Müller und David Bowie zitiert oder beim zwölfminütigen "Arthur" eine Erzählung von Theater-Tausendsassa Einar Schleef beeindruckend ambitioniert mit jazziger Saxofonbegleitung vertont. Schnell wird dabei klar: Das ist ein Sound, der in seiner Eleganz und Einzigartigkeit nur eine Kategorie kennt - Masha Qrella-Musik!