Aha - man kann also selbst in einem nicht eben für seine Herzenswärme berüchtigten Genre wie dem New Wave-Pop emotional noch etwas ausrichten - wenn man denn nur alle Beschränkungen beiseite schiebt, sich hemmungslos dem Schönklang des Pop hingibt und lieber mal noch ein paar Engelschöre, hymnische Melodiebögen, Gastvocals oder symphonischen Größenwahnsinn draufpackt als etwa zu versuchen, sich der Credibility wegen einzuschränken oder gar die eigenen Ideen avantgardistisch brechen zu wollen. Tatsächlich öffnet James Chapman alias Maps auf seinem vierten Album alle kreativen Schleusen und bohrte sein bisheriges, elektronisches Bedsitter-Sounduniversum mit Hilfe einer Vielzahl von Kollaborateuren (u.a. dem Echo Collective) und dem Einsatz "echter" Instrumente wie Streichern, Bläsern und Perkussion auf eine betont organische, ja sogar empathische Weise auf.

Als Songwriter geht er dabei ebenso ambitioniert wie wagemutig vor und schuf so bemerkenswert zugängliche, mitreißende und dennoch komplexe, zuweilen episch aufgebohrte, aber auf jeden Fall immer wieder überraschend strukturierte Dreampop-Songs. Da das Album schlicht nur potentielle Hits in diesem Setting enthält, macht Chapman den bisher ungekrönten Königen dieser Art von Musik (Beachhouse etwa) die Führungsposition ab sofort streitig.