Vor genau einem Jahr veröffentlichten Mike Peters und The Alarm - nach fast zehn Jahren Pause und nachdem Mike gleich mehrere Krebserkrankungen überstanden hatte - das Vorgängeralbum "Equals" der nun vorliegenden Fortsetzung "Sigma". Auf "Sigma" - das Anfangs immer noch unter dem Eindruck der überwundenen Unbilden stand (neben Mike selbst kämpfte auch seine Frau Jules, die hier Keyboards spielt, gegen den Krebs) - weitet der Songwriter Peters seinen Blickwinkel wieder über den persönlichen Tellerrand aus und beschäftigt sich mit universellen Themen, wie etwa der Tagespolitik. Musikalisch findet Peters auf diesem Album wieder zu jener ursprünglichen Kraft aus, die The Alarm zu Beginn ihrer Laufbahn auszeichnete. Unterstützt von seinem Kumpel Billy Duffy von The Cult, der den Sound von The Alarm hier mit einigen markigen Gastbeiträgen bereicherte, entwarf Peters mit "Sigma" eine zeitgemäße Rockscheibe und kehrt somit zu jenen Tugenden zurück, die The Alarm zu Beginn ihrer Laufbahn und zu Beginn ihrer Comeback-Phase Anfang des Jahrtausends auszeichnete. Eingeschränkt gilt das auch für die akklamierende Art, mit der Peters seine leicht naiv anmutenden Agitprop-Texte mit hymnischen Sendungsbewusstsein mit kämpferischer Note inszeniert. Dafür verzichtet er ganz auf die unseligen Mainstream-Ambitionen, die seine Solo-Scheiben stets so belanglos erscheinen ließen. Im Wesentlichen hat diese Scheibe also durchaus ihre Berechtigung.