Dass Devin Tuel - ihres Zeichens die treibende Kraft hinter dem Projekt Native Harrow, das sie zusammen mit ihrem musikalischen Partner Stephen Harms betreibt - dem Sentiment einer idealisierten, vermeintlich besseren, vergangenen Zeit nachhängt, äußert sich nicht nur durch das Hippie-Outfit, das die Gute auf dem Cover ihrer dritten LP präsentiert, sondern auch durch die konsequente Hinwendung zu organischer, analoger, Folk- und Blues-orientierter, akustischer Musik, mit der sie bewusst einen Kontrapunkt gegen unsere hektischen, spannungsgeladenen und unübersichtlichen Zeiten setzen möchte. Wenn Devon sagt, dass Musik für sie eine Sache sei, die weich sein solle, dann ist das nicht bloß so daher gesagt. Die mit klagender Stimme vorgetragenen, nachdenklichen Songs kommen somit mit einer gewissen nachdenklichen Note daher - bleiben aber auch dann betont relaxed und friedfertig, wenn sich Devon ein Mal - wie im Titeltrack "Happier Now" - zu emotionaler Intensität hinreißen lässt. Dabei trägt sie - wie der Amerikaner sagt - ihr Herz auf dem Ärmel (nicht nur in Songs wie "Blue Canyon") und überzeugt mit nachdenklicher Geradlinigkeit und Konsequenz, um ihren dann allerdings grundsätzlich optimistischen Ansichten Nachdruck zu verleihen.