Schade eigentlich - aber das zweite Album der indigenen LGBT-Aktivistin Katherine Paul ist im wesentlichen eine harmlosere Fortsetzung des Debüt-Albums "Mother Of My Children". Das liegt vor allen Dingen daran, dass Katherine hier versöhnlichere Töne anschlägt und sich mehr für das Miteinander als die politische Provokation interessiert. Das macht sich nicht nur durch eine sanftmütigere musikalische Herangehensweise bemerkbar (bei der etwa die aggressiveren Gitarrensounds des Debüts nahezu ersatzlos gestrichen wurden), sondern auch durch eine betont kontemplative, ja meditative Grundhaltung. Viele der Songs bestehen etwa aus mantraartigen Wiederholungen und folkig-flachen melodischen Strukturen. Auch wenn das Katherines persönliche aktuelle Lebenssituation widerspiegeln mag und dieser Ansatz somit also auch gerechtfertigt ist: Gerade die kämpferische Note des Debütalbums wird hier dann doch schmerzlich vermisst.