Ganz so, als habe es nicht mal die auf die seligen 80er folgenden 90er Jahre gegeben, feiert das transatlantische Trio Shopping auf seinem vierten Album die ungezügelte Wiedergeburt des hektischen, basslastigen Minimal-New-Wave-Pop, der in den 80ern eine ganze Generation von jugendlichen Bilderstürmen begeisterte, die für sich mit diesem Ansatz einen Weg gefunden hatten, die Attütüde des Punk jenseits bratziger Old-School-Gitarrensounds in eine neue Zeit hinüberzuretten. Natürlich agiert das zwischen L.A. und Glasgow verteilte Ensemble dabei mit dem Wissen dessen, was nach dieser Phase passiert ist - nutzen dieses aber keineswegs musikalisch, sondern lediglich in dem Sinne, dass die Sache produktionstechnisch besser klingt als das, was mit dem Fundus der gerade aufkommenden Indie-Labels weiland möglich war. Etwas grundsätzlich Neues hingegen fügen Shopping dem Genre nicht hinzu - auch wenn gelegentlich poppige Momente den ansonsten eher Rhythmus-betonten Ansatz auflockern.