15 Jahre galt Damien Jurado als einer der Größten unter den Unentdeckten, bis vor rund einem Jahrzehnt Produzent Richard Swift begann, die skizzenhaften, oft verträumt wirkenden Americana-Folk-Songs des herrlichen eigensinnigen amerikanischen Troubadours aus Seattle, Washington, in den buntesten Farben auszumalen. Das Album "Saint Bartlett" katapultierte Jurado in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit und mit der folgenden "Maraqopa"-Trilogie hatte das ungleiche Team einen Heidenspaß daran, die Möglichkeiten zu entdecken. Einmal in Fahrt, konnte dann noch nicht einmal Swifts tragisch früher Tod Jurados Lauf stoppen: "What's New, Tomboy?" ist nun bereits das dritte Album im Jahrestakt ohne den alten Kollaborateur.

Zum Technicolor-Klang der "Maraqopa"-Traumwelt kehrt Jurado mit seinem neuen, inzwischen 15. Album nicht zurück, trotzdem nähert sich der inzwischen 47-Jährige Singer/Songwriter nach dem fast komplett allein mit Gitarre und Stimme eingespielten Vorgänger "In The Shape Of A Storm" nun wieder einer volleren Instrumentierung an. Ohne viel Hall und mit Jurados Stimme mehr denn je im Mittelpunkt wirken die neuen Lieder kompakter, ja, direkter, während betonter Lo-Fi-Charme dafür sorgt, dass niemand auf die Idee kommt, Jurado würde hier gemeinsam mit seinem neuen "Übersetzer" und Mitverschwörer Josh Gordon lediglich bei seinen eigenen Großtaten früherer Tage abkupfern. Wie schon so oft bei dem alten Kauz: Alles bleibt anders!