Bislang machte Bill Nace vor allen Dingen durch sein gemeinsames Projekt Body/Head mit Kim Gordon von sich reden - gleichwohl er in Insiderkreisen insbesondere im Zirkel der Avantgardisten und Improvisatoren als Jam-Partner stets einen guten Ruf genoss. Auf dieser Debüt-LP unter eigenem Namen macht er nun deutlich, wer bei Body/Head für den Kopf-Part verantwortlich zeichnete, denn auf "Both" ging es dem Meister erkennbar darum zu ergründen, ob es wohl möglich wäre, eine Gitarren-Scheibe zu erschaffen, auf der im wesentlichen insbesondere das Gitarren-Spielen vermieden werden sollte. Um es vorweg zu nehmen: Das Experiment ist ihm insofern gelungen, als dass er sich dabei jeglicher Song-Ambitionen entledigte und ganz auf den Klang (im Gegensatz zur Struktur) setzte.

Das Album besteht denn auch aus Tracks, die ohne Titel auskommen und einfach durchnummeriert wurden. Auf der technische Ebene erreicht Nace sein Ziel dadurch, dass er seine Sounds (meistens Feedbacks) mittels Loop-Station, Electronics und Sampler mantraartig aufeinanderschichtet. Auf die Frage, ob er sich hier eher als Musiker oder als Prinzipienreiter verstehe, würde er vermutlich antworten: "Both".