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12.06.2020
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Rolling Blackouts Coastal Fever - Sideways To New Italy

Rolling Blackouts Coastal Fever - Sideways To New Italy
Sub Pop/Cargo
Format: LP

Was nicht kaputt ist, kann man auch nicht reparieren: Mit ihrem zweiten Album setzen Rolling Blackouts Coastal Fever genau dort an, wo ihr feines Debütalbum "Hope Downs" vor zwei Jahren endete. Es mag nur ein unbedeutendes Detail oder gar Zufall sein, aber dass die zehn Songs auf "Sideways To New Italy" in der uns vorliegenden Vorabversion nicht von eins bis zehn, sondern von elf bis 20 durchnummeriert sind, gibt bereits einen versteckten Hinweis auf den Inhalt: Oft klingt die Platte tatsächlich weniger wie eine Weiterentwicklung des Erstlings, sondern vielmehr wie sein zweiter Teil. Mit sommerlich-positivem Vibe haken sich Rolling Blackouts Coastal Fever hier erneut bei den Klassenbesten des Jangle-Pop der 80er unter, wenn sie im Geiste von Unanstastbaren wie The Go-Betweens, The Chills oder R.E.M. mit drei Gitarren bisweilen bissig nach vorn preschen, aber am Ende doch vor allem darauf aus sind, mit schönen Gesangsharmonien Wohlklang an Wohlklang zu reihen. Mit dezentem Pianoeinsatz, einigen Spoken-Word-Parts oder der wehmütigen Ballade "Sunglasses At The Wedding" zeigt sich die Band vorsichtig offen für Neues, scheint dabei aber stets darauf bedacht, das künstlerische Risiko überschaubar zu halten. Wer gehofft hatte, Rolling Blackouts Coastal Fever seien ob ihrer hinreißenden Frühwerke die Band, die dem guten alten Gitarren-Pop neue Impulse verleihen könnte, darf deshalb von der eher unspektakulären Umsetzung auf "Sideways To New Italy" durchaus ein wenig enttäuscht sein. Wer dagegen mit zeitlos schönen Liedern in Erinnerungen an die gute alte Zeit schwelgen will, in der bekanntlich alles eh viel besser war, ist hier goldrichtig.


-Carsten Wohlfeld-


 

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