Auch wenn das hierzulande nicht so viel zu bedeuten haben mag: Das kanadische Power-Pop-Ensemble Shred Kelly feiert mit dem fünften Album "Like A Rising Sun" das zehnjährige Bandjubiläum. Und das hört man dem Werk nun auch deutlich an, denn das "Neo Hippie"-Quintett (dessen Mitglieder dem Vernehmen nach in einem Trailer-Park in der Provinz lebt) aus British Columbia geht mit einer dergestalten Selbstverständlichkeit und Spielfreude zur Sache, dass sich die Frage nach kommerziellen und/oder stilistischem Kalkül überhaupt nicht stellt. Mag sein, dass die neuen Songs für die Indie-Crowd zuweilen ein wenig zu glatt, stromlinienförmig und poppig daherkommen. Das liegt aber nicht daran, dass Shred Kelley zu wenig ambitioniert zu Werke gingen, sondern eher daran, dass sie aufgrund der langen Bandhistorie auf einem Level angekommen sind, bei dem es eben auch um handwerkliche Fertigkeiten und nicht mehr nur um Grassroots-Credibility geht. Und das heißt ja auch nicht, dass die Band überhaupt keine Ambitionen mehr hätte, wie z.B. der beeindruckende, abschließende epische Acht-Minuten-Track "Disconnect" eindrucksvoll zeigt. Zudem löblich zu erwähnen ist der Umstand, dass allen Bandmitgliedern Raum zur Entfaltung geboten wird und mit den zunehmend gewichtiger werdenden Gesangsbeiträgen von Sage McBride auch mehr Varianz ins Geschehen kommt.