26.06.2020 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=20175 |
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Juse Ju - Millennium Groove Attack Format: LP Es gibt viele richtig starke deutsche Rapper und Bands, kluge Menschen, tolle Texter, sympathische Typen. Einer der allerstärksten: Juse Ju. Er schrieb für den Spiegel und arbeitet beim Radio, er war Battlerapper, er lebte in Japan, machte Songs mit Fatoni, Danger Dan von der Antilopen Gang und dem tollen Edgar Wasser, spielte Festivals wie Hurricane, Kosmonaut und Müssen alle mit. Jetzt hat er ein neues Album und das ist: stark. Sehr.
Musikalisch ist "Millennium" sicher kein Brett wie zum Beispiel jüngst "DWA", aber es geht auch anders, Juse Ju ist anders und rappt meist über eher lässige Beats, fast schon entspannte und doch keinen schwachen. Manche mit charmanter Old School-Kante, andere nicht, "TNT" bekommt als Support noch eine Gitarre an die Seite gestellt, "Sayonara" eine feine 80er Pop-Note. Extra-fein sind natürlich die Texte, ist schließlich Juse Ju, ein der guten, sehr guten, bitte zuhören. Vieles ist autobiografisch, manches ist herrlich albern, anderes klar politisch, wichtig, auf den Punkt. "Ei Glück, dass du nicht rechts bist, sondern nur skeptisch. Schön für dich und jetzt hältst du deine Fresse!" rappt er mit Milli Dance von Waving The Guns in "Edgelord". Andere Gäste auf dem Album sind unter anderem Mädness und Panik Panzer. Alleine erzählt in "Sayonara" über Freundschaft, in "Claras Verhältnis" über die Liebe, in "TNT" über seinen Zivildienst in der Psychiatrie und blickt im Titeltrack auf alte Zeiten zurück; "Nach der Party kommt der Kater, es ist 2003... Rap ist tot, geil, ich will Teil davon sein." Geil, dass er ein Teil davon ist. -Mathias Frank- |
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