Die fünf jungen Kerle aus dem großbritannischen Hull erschaffen mal eben einen Shoegazer-Klassiker. Das ist Aussage und Feststellung zugleich. bdrmm nennen sie sich und auch wenn im Namen scheinbar etwas fehlt, in der Musik vermisst man nichts - wie man schon am Album-Titel "Bedroom" erkennen kann. Hier ist wieder alles komplett - laute Passagen, leise Passagen, Spannung, tolle Melodien, Gitarren- und Sound-Wände, Bass, Schlagzeug - und mit dem Instrumental-Stück "Momo" wird zugleich die Stimmung des Albums gesetzt.

Was folgt, sind neun Stücke zwischen Shoegazer, Krautrock, The Cure, DIIV und Radiohead. Das kann natürlich schnell zu einem Abklatsch werden, aber Ryan Smith, Jordan Smith, Joe Vickers, Danny Hull und Luke Irvin schaffen es scheinbar mühelos, die Songs aktuell und neu klingen zu lassen. Hier wiegen die Stimmungen hin und her, mal wird Spannung aufgebaut und dann krachenderweise wieder abgelassen, mal verträumt, mal direkt. Passenderweise wurde das Album auf Sonic Cathedral veröffentlicht, einem Label, das ja für entrückten Schönklang bekannt ist. Produziert hat Alex Greaves, der laut Band-Info auch einiges an Ideen zum Sound-Design beigetragen hat und das Mastering wurde von Heba Kadry übernommen - eine sehr gute Wahl, vor allem durch ihre Arbeit mit Slowdive, Deerhunter, Beach House. Zum Abschluss gibt es noch etwas unnützes Wissen: Auf dem Cover ist eine Chips-Tüte zu sehen.