Dass sie inzwischen in Brighton lebende Songwriterin Suzie Stapelton ursprünglich aus Sydney stammt, hört man ihrer Musik mehr als deutlich an. Denn genau jene Form des schleppend schmirgelnden Kaputnik-Düster-Blues, den Suzie ihr eigen nennt, entspringt eher den Sentimenten, die australische Acts wie Nick Cave oder Cash Savage ausloten als jene der amerikanischen Kollegen wie Patti Smith (mit der sie sich vergleichen lassen muss) oder Mark Lanegan (mit dem zusammen sie zuletzt tourte). Das kommt nicht von ungefähr, denn auf diesem Debüt-Album (das übrigens alle Facetten des Düster-Rock abdeckt) beschäftigt sich Suzie Stapleton mit der desolaten Gegenwart. Zwar ist es nur ein Zufall, dass die aktuelle Single "We Are The Plague" sich mit dem Thema Seuchen auseinandersetzt, jedoch sind die Schlussfolgerungen, die Stapleton in ihren "Ghost-Lyrics" - oft im Sprechgesang - zieht, so ernüchternd, dass sie zuweilen nicht nur in den Abgrund zu schauen scheint, sondern bereit ist, auch gleich reinzuspringen. So ist z.B. nach ihrer Sicht der Dinge nicht die Corona-Pandemie die Seuche, sondern wir - die Menschheit. Logisch, dass bei so viel Düsternis keine Partymusik rauskommt. Für Leute mit einer schwarzen Seele, ist das jedoch genau das richtige.