Wenn jemand seinem Album keinen Titel gibt - wie das der Kanadier Aidan Knight auf seinem vierten Tonträger macht -, dann heißt das entweder, dass hier jemand nach einem Neuanfang sucht, oder aber das Material als so schlüssige Repräsentation seiner selbst ansieht, dass er sich wie mit einer musikalischen Visitenkarte empfehlen möchte. In diesem Fall ist eher letzteres anzunehmen. Denn etwas grundsätzlich Neues macht der Mann aus Montreal eigentlich nicht. Wohl aber macht er alles besser, schöner und größer als bislang.

War es ihm bislang immer wichtig, darauf hinzuweisen, dass Aidan Knight auch eine Band ist, ging es ihm dieses Mal eher darum, seine alltäglichen, kleinen, persönlichen Dystopien aus seinem professionellen und persönlichen Umfeld in offenherzigen, nachdenklichen, melancholischen Songs zu verpacken, für die es im englischen Sprachgebrauch das schöne Etikett "Closure" gibt. Musikalisch wendet Knight alle Tricks eines gewieften Songwriters und Arrangeurs an - freilich ohne den Hörer überwältigen zu wollen, sondern um vielmehr die den Songs zugrunde liegende emotionale Intensität eindringlich zu vermitteln. Dass er dabei jene Art von Ästhetik anstrebt, die die Beatles weiland zu ihrer Hochzeit etablierten, ehrt ihn zusätzlich.