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28.08.2020
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Annama - Track Nr. 12

Annama - Track Nr. 12
Alienpunk
Format: CD

Man würde es sich selbst zu einfach machen, wenn man Annama etwa vorwürfe, es sich auf ihrem Solo-Debüt in Sachen Rap-Pop ihrerseits zu einfach zu machen. Denn - wie z.B. auch bei Pablo Picasso im Falle seiner Friedenstaube - ging dieser Scheibe ein langer Entwicklungsprozess voran, der das Geschick Anna Maria Nemetz a.k.a. Annama leitete, seit sie im Alter von 14 Jahren ihre ersten Gesangsstunden genommen hatte. Es folgte eine Teilnahme bei Voice Of Germany, das E-Pop-Duo B.O.X.E.R, eine Phase als Mode-Model - und ihre Songs und Videos produziert Annama auch selbst. Was also Annama auf ihrem Debüt-Album auszeichnet, ist weniger, dass sie etwas besonders Innovatives versucht, sondern in dem von ihr ausgewählten Setting konsequent ihren eigenen Weg geht - und sich dabei insbesondere von ihren männlichen Genre-Kollegen absetzt. Macho-Gehabe, Fäkalsprache und Gangsta-Rhetorik finden sich also nicht. Dafür "Selbstermächtigungs"-Lyrik, Gesangs-Bemühungen, poppige Melodien und eine angenehm düster/melancholische Grundstimmung, die dafür Sorge trägt, dass die notwendigerweise bemühte Schüttelreim-Poesie nicht ins Comedyhafte abgleitet.


-Ullrich Maurer-


 

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