Woran man merkt, dass es um eine Band lange ziemlich ruhig war? Zum Beispiel wenn auf ihrer Wikipedia-Seite ihre MySpace-Seite verlinkt ist oder wenn an gleicher Stelle ein Satz mit "2016 will die Band folgende Konzerte geben..." beginnt. Gleichzeitig heißt das aber natürlich auch, dass die Band aus ziemlich lässigen Leuten bestehen muss, aus alten Menschen, die das einfach mal nicht juckt. Irgendwie sympathisch.

Irgendwie schön: Frau Doktor haben nach zehn Jahren und nach einer ständig unterbrochenen Band-Unterbrechung mal wieder ein neues Album am Start. Und das ist ein Album, das tatsächlich nach lässigen und gleichzeitig alten Menschen klingt. Oder auch einfach: herrlich! Frau Doktor nämlich machen gefühlt da weiter, wo sie einst aufhörten, und spielen sich weiter durch ihren gechillten Ska, den sie je nach Bedarf mit Pop, Reggae oder ein wenig Punk und manchmal gar Jazz (höre: "Birks Works") anmischen und daraus wundervolle Momente zaubern. Inhaltlich aber geben sie ihren Liedern durchaus eine ernstere oder gar klar politische Note ("If you have a racist friend, now is the time for your friendship to end" heißt es zum Beispiel in "Zeiten", "Menschenfeinde kommen ganz groß raus, das sieht irgendwie nicht gut aus" in "F.R.A.U. D.O.K.T.O.R."), mal auch ein Augenzwinkern und Melancholie ("Onkel Punk") und mal auch weder das eine und das andere ("Im Sommer"). Die Mische stimmt also, das Ganze passt, schön, dass sie wieder richtig am Start sind. Und schön, dass wenn schon nicht auf MySpace, zumindest auf Gaesteliste.de steht: 2021 will die Band folgende Konzerte geben:

01.04.21 Hamburg, Monkeys
03.04.21 Berlin, Clash
04.04.21 Coburg, JUZ
08.04.21 Oberhausen, Druckluft
09.04.21 Wiesbaden, Schlachthof
10.04.21 Köln, MTC