Laut der aktuellen Bio des Quartetts aus Massachusetts bezog sich das erste Album "Birds Say" auf die Vergangenheit, war das zweite "Extralife" ein Ausblick auf die Zukunft und beschäftigt sich das neue Werk nun mit der Gegenwart. Musikalisch übersetzt bedeutet dies vielleicht, dass Produzent Peter Katis auf die Idee kam, ursprünglich als Demo gedachte Aufnahmen in den Mix der fertigen neuen Songs mit einzubeziehen, um so eine gewisse Unmittelbarkeit zu erzeugen, die ansonsten im Studio nicht erreicht werden kann. Tatsächlich scheint es genau dieser Gedanke gewesen zu sein, der die Sessions nicht unwesentlich beflügelten, denn glänzte die Band um Dave Senft bislang hauptsächlich durch die ausgefeilten Gesangsharmonien, blieben ihre Songs zuweilen in der arrangementsmäßigen Vorhersehbarkeit stecken.

Kurzum: Die neuen, nach wie vor akustisch ausgerichteten Folkpop- und Bluegrass-Songs kommen nicht nur lebendiger und luftiger daher, sondern überraschen auch in Bezug auf rhythmische Akzente und Strukturen, die man von der Drummer-los agierenden Combo bislang gar nicht kannte. Und was die Gegenwarts-Theorie betrifft: Die bezieht sich wohl darauf, dass die Jungs sich von politischen und sozialkritischen Themen eigentlich fernhalten und stattdessen metaphorisch die Ausdrucksformen der Natur in allen Facetten zelebrieren.