Oft stellt sich ja die Frage nach der Motivation, die Songwriter dazu treibt, vor den Zuhörern ihr Herz auszukippen. Im Falle der in New York lebenden Songwriterin Emma-Lee Moss ist das bei dieser vierten (und vielleicht letzten) LP unter dem Moniker Emmy The Great indes ganz offensichtlich: Emmy ist hier nämlich auf der Suche nach ihrer Identität - und dazu zog sie sich in ihre Geburtsttadt Hongkong zurück, wo ihre Eltern bis heute leben, um dort den nun vorliegenden Songzyklus zu schreiben. Dass sie dabei mitten im Trubel der aktuellen Unruhen geriet, die die Enklave zur Zeit bewegen, ist reiner Zufall.

Das Ergebnis dieser Erfahrungen ist eine Mischung aus Mystik, Folklore, Politik, und persönlichen Beobachtungen, die Emmy natürlich zu einer Art Hongkong-Portrait, aber auch zu einem sehr persönlichen Erfahrungsbericht verquickte. Eingespielt wurde das Material dann allerdings im heimischen Greenpoint, so dass sich etwaige musikalische Referenzen an Emmys Heimatstadt in Grenzen hielten. Stattdessen gibt es jene Art von zunehmend leichtfüßiger und organischer daherkommenden Folkpop der Emmys Musik seit jeher auszeichnet, aber durch die Beiträge vieler im Studio vorbeischauender Freunde eine spielfreudige, kollaborative Note erhält.