Mary Lattimore ist von Haus aus zunächst mal Harfenistin - dann aber auch wagemutige Avantgardistin, die - zumindest auf dieser Scheibe - alle traditionellen Aspekte ihres Leib- und Mageninstrumentes dann gleich wieder verzichtet. Wie auch bei ihren anderen Projekten - u.a. mit Meg Baird, Mac McCaughan, Jònsi oder Julianna Barwick (etwa auf dem Remix-Album ihres "Hundreds Of Days"-Projektes) - setzt Mary auf ungewöhnliche Kollaborationen. In dem Fall geht es darum, dass sie Neil Halstead (Slowdive, Mojave 3) als Produzenten gewinnen konnte. Wenn man weiß, dass Lattimore ihre Alben eigentlich alleine einspielt, war das dann schon eine besondere Entscheidung.

Die Tracks entstanden aus Improvisationen von Lattimore, die dann von Neil Halstead - nicht nur klangtechnisch, sondern auch strukturell - getweakt und in Form gebracht wurden, wobei er dann (entgegen Marys Gewohnheiten) auch noch eigene Gitarrenparts in das Geschehen einflocht. Statt einer bloßen atmosphärischen Esoterik-Musiktapete ist so ein organisch anmutendes Instrumental-Album mit in sich geschlossenen Tracks im Songformat geworden, das sogar in melodischer Hinsicht ziemlich konkrete Spuren hinterlässt.