Schon alleine als Musiker haben die Tunng-Masterminds Mike Lindsay und Sam Genders ja schon so Einiges erreicht. Zum Beispiel indem sie durch den Mix akustischer Folk-Instrumentierung auf der einen Seite und experimenteller Elektronika auf der anderen das recht eigenwillige Genre Folktronica erschufen. Nun setzten sie konzeptionell noch eins drauf. Denn das neue Werk ist nicht nur als Konzeptalbum zum Thema Tod (und allem was damit zusammenhängt, wie Verlust, Trauer, Liebe, Leid, Angst, Humor, Kannibalismus und spirituelle Alternativen) angelegt, sondern auch als Therapieangebot, philosophisches Denkstück und nicht zuletzt als unterhaltsames musikalisches Statement mit grundsätzlich eigentlich positiver Stimmungslage.

Damit nicht genug: Inhaltlich arbeitete Schriftsteller Max Porter mit, dessen Novelle "Grief Is A Thing With Feathers" das Album inspirierte und vor allen Dingen wird das Thema in einer Reihe begleitender Podcasts vertieft, in denen Autoren, Künstler, Wissenschaftler und Philosophen diskutieren. Für Fans der Musik des Ensembles mag das vielleicht sogar von nachgeordneter Bedeutung sein, denn insbesondere auf der musikalischen Ebene kommt dieses Album geschlossener und songorientierter daher, als die letzten beiden Veröffentlichungen.