Das neue Album der kanadischen Folk-Songwriterin Jennifer Castle entstand als Hommage an die Welt der Insekten - speziell der Monarch-Schmetterlinge und deren Reise zum Mond. Denn 2009 schlüpften erstmals Schmetterlinge dieser Gattung auf der ISS und kamen somit dem Mond wesentlich näher, als etwa ihre Motten-Kollegen auf der Erde. Nachdem das philosophische Konzept dann soweit klar war, entschloss sich Jennifer, die neuen Songs möglichst unmittelbar mit vorhandenen Mitteln aufzunehmen, anstatt ein Studio aufzusuchen. Das erwies sich angesichts des Ergebnisses als schwerer Fehler, denn - wie so viele ihrer Kolleg(inn)en - scheint Jennifer Castle keinen Sinn für die technischen Belange ihres Berufes zu haben und produzierte von technischen Unzulänglichkeiten geplagte Low-Fi-Aufnahmen, die teilweise unhörbar sind. Bandrauschen, Tonprobleme und analoge Geschwindigkeitsschwankungen nehmen den zugegebenermaßen intimen Aufnahmen jedweden erkennbaren Unterhaltungswert. Mag sein, dass Jennifer damit der Ästhetik ihrer Solo-Auftritte entsprechen wollte - nur sind solche ja etwas grundsätzlich etwas Anderes als Plattenaufnahmen. Das hätte sie ja auch mal in Betracht ziehen können.