Irgendwo im Kleingedruckten der Bio des Münchener "Psycho Girls" Isabella "Mola" Streifeneder steht etwas von "Anti-Pop" - wohl weil die Gute in ihren Lyrics gerne mal auf trotzige Art von Hedonismus und Nihilismus (gerne mal von letzterem als Folge des ersteren) singt. Das ist natürlich Quatsch. Denn auf dieser zweiten EP gibt es schlicht gute, abwechslungsreich angerichtete, organische Pop-Musik, die - wie das heute üblich ist - nicht mehr einem bestimmten Genre zugewandt ist, sondern von Produzent Markus Harbauer mit Rap-Affinitäten, New-Wave und Club-Referenzen, einer Prise Indie-Rock und E-Pop-Versatzstücken unterhaltsam und ein wenig unrechenbar in Szene gesetzt wurde. Dabei gelingen der sprechsingenden Protagonistin einige nette potentielle Hits. Die angedachte Provokation hält sich dabei allerdings in Grenzen, denn dafür fehlt ein wenig die musikalische und performerische Entschlossenheit.