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04.12.2020
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Charlotte Brandi - An das Angstland

Charlotte Brandi - An das Angstland
Listenrecords/Broken Silence
Format: LP

Als die ehemalige Me & My Drummer-Vorsitzende Charlotte Brandi vor zwei Jahren ihre Karriere als Solo-Künstlerin lostrat, hatte sie sich das sicherlich auch alles irgendwie anders vorgestellt. Denn gerade, als sie daran gehen wollte, das Material für ein zweites Album anzugehen, zwang sie der Corona-Lockdown dazu, erst mal innezuhalten und die Sache noch mal neu zu überdenken. Und das zum Glück, denn am Ende dieser Phase steht nun zwar noch kein neues Album, aber immerhin eine EP, auf der Charlotte nicht nur ihre bislang stärksten Kompositionen versammelte, sondern obendrein auf die Idee kam, ihre poetisch/sozialpolitischen/philosophischen Texte auf Deutsch zu dichten. Auf der Hand gelegen hatte das eigentlich schon, denn bei ihren Konzerten redete Charlotte sowieso immer schon auf Deutsch.

Das Ergebnis ist faszinierend, denn während Charlotte bei ihren englischen Tracks schon mal die Mühe gehabt zu haben schien, einen Flow ohne Haken und Brüche hinzubekommen, fließt hier dann wirklich alles auf eine einzigartige "farbenfrohe" und schlüssige Weise dahin. Musikalisch orientiert sich Charlotte dabei übrigens bemerkenswerterweise mutmaßlich am ambitionierten Prog-Pop der 70er Jahre (die Band Renaissance kommt hier etwa in den Sinn). Das ist alles so gelungen, dass alles Vorangegangene im Rückblick nur wie eine Fingerübung wirkt. Das fand wohl auch Dirk von Lowtzow, der sich als Duettpartner für den Song "Wind" einspannen ließ.


-Ullrich Maurer-


 

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