Bei diesem Projekt sind die Entstehungsgeschichte und das Konzept (fast) sogar noch interessanter als die Musik: Eigentlich wollten Joey Burns & Co. nur eine Weihnachts-EP einspielen, um sich die Zeit zu vertreiben. Doch kamen dann immer mehr Ideen und Beteiligte zusammen und das Material wuchs so weit über das festliche Motiv hinaus, dass am Ende ein komplettes Calexico-Album mit einem übergreifenden Konzept und Anspruch dabei heraus kam. So kommt es denn auch, dass sich nur wenige typische Christmas-Songs (und noch weniger Cover-Versionen wie Lennons "Happy Xmas (War is over))" hier finden, sondern Songs, die unter multinationaler und multikultureller Beteiligung die verschiedenen Jahresendstimmungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen auf das Ich und die Welt ausloten. Das kommt dann im typischen Calexico-Wüstenrock-Texmex-Style daher - nur halt mit winterlicher Grundtendenz. Den Musikanten scheint das viel Spaß gemacht zu haben, denn sie präsentieren das Material mit Gusto, Spielfreude und einem Augenzwinkern, das jeden Anflug von Kitsch proaktiv unterdrückt.