Chad VanGaalen mag es, wenn alles aus einer Hand kommt - beim Grünfutter genauso wie bei seiner Musik. Im Pandemie-Jahr 2020 setzte der herrlich eigensinnige Kanadier deshalb mehr denn je auf Selbstversorgung. In seinem Gemüsegarten musste er dabei dem Vernehmen nach diverse Rückschläge verkraften, die auch den Titel seines neuen Albums erklären, in seinem Yoko-Eno-Studio in Alberta dagegen konnte er mit einem komplett im Alleingang geschriebenen, gespielten, aufgenommenen und abgemischten Album das einfahren, was im Waschzettel des Labels augenzwinkernd eine "psychedelische Rekordernte" genannt wird. Noch nie auf bestimmte Genres oder Herangehensweisen festgelegt, wird auch "World's Most Stressed Out Gardener" zusammengehalten von VanGaalens überbordender Kreativität. Dabei hantiert er mit traditionellem Indierock-Instrumentarium genauso wie mit elektronischen Texturen, und es ist eine helle Freude, ihm dabei zuzuhören, wie die Saat aus Psychedelic, Krautrock, Weirdo-Folk, Indietronica und Electronica aufgeht. Das Resultat ist wild, unmittelbar und gerne ein wenig spleenig - Syd Barrett wäre stolz!