Nicht erst seit der Anglo-Italiener Piers Faccini 2005 eine Verbundenheit mit dem Songwriter Ben Harper feststellte, der ihn seither immer mal wieder (und so auch dieses Mal) als Gitarrist unterstützt - und diesen dabei in ungewohnten Kontexte einbettet -, ist es deutlich, dass sich Faccini eher als integrativer Katalysator denn als klassischer Songwriter sieht. Auf dieser neuen Scheibe gibt es dabei einen multikulturellen Klangkosmos sondergleichen zu bewundern, den Faccini mit Elementen aus mediterranen, nahöstlichen, afrikanischen und mitteleuropäischen Soundelementen geschickt zu vielschichtigen, akustischen Folksongs verquickt, in denen er sich multilingual zeitlich, räumlich und philosophisch ausbreitet. Klassisches Storytelling ist dabei natürlich nicht sein Ding. Stattdessen stehen universelle Betrachtungen über Kunst, Historie, Philosophie und Poesie im Mittelpunkt, die Faccini mit heiterer Gelassenheit zu einem facettenreichen Mosaik zusammensetzt, das sich je nach Betrachtungswinkel als musikalisches Vexierbild entpuppt.