Da passt man einmal kurz nicht auf und schon wird aus der wilden, destruktiven und irgendwie auch besonderen Jungspund-Punkband eine... ja was eigentlich? Schwer zu sagen. Eine Irgendwie-Indierock-Band mit Gefallen an Britpop, Garagenlärm und Post-Dingenskirchen. Und nur noch ein wenig an Punk. So scheint es, so klingt es. Aber so gefällt es nicht mehr so richtig.

"Seek Shelter" ist ganz sicher kein schlechtes Album und Iceage sind plötzlich keine schlechte Band. Aber leider eben nicht mehr so aufregend wie früher. Vieles wirkt ein bisschen übertrieben cool oder gar gezwungen. "Jungs, wir müssen jetzt mal. Echt!" Ein stoischer, träger Song wie "The Holding Hand" wird nicht besser oder gar psychedelisch, nur weil er über fünf Minuten stoisch und träge vor sich hin wabert. Und so scheint es oft. Die Band eifert einem Ziel, einem Sound oder auch einer Band nach - und kommt nicht wirklich ins Ziel. "Love Kills Slowly" ist kein neuer Radiohead-Song, "Drink Rain" keiner von Pete Doherty. Zum Beispiel. Und wie die Strokes klingen Iceage auf "Seek Shelter" auch nicht. Sie klingen wie eine Band auf der Suche. Wie eine gute Band zwar mit guten Songs. Aber eben auch ein so ein bisschen zwischen den Stühlen.