Die im wörtlichen Sinne visionäre Hildegard von Bingen gilt im weitesten Sinne als Gründermutter der Esoterik. Bei der Kanadierin Helena Deland liegt der visionäre Aspekt auf ihrer Arbeit als Songwriterin mit einem eher experimentellen als konventionellen Ansatz. Die ebenfalls aus Kanada stammende Produzentin, Multiinstrumentalisten und Soundfricklerin Ourielle "Ouri" Auvé machte durch ihre visionären Club- und EDM-Produktionen auf sich aufmerksam. Und Melissa Matos ist eine Video-Künstlerin aus London, die mit ihren visionären Visuals und Installationen Ausstellungen, Werbeclips und Musik-Acts aus dem EDM-Umfeld (z.B. Marie Davidson) bereichert. Leider ist nicht bekannt, wie Helena Deland und Ouri zusammenfanden. Als sie es indes taten, stellten beide fest, dass sie eine gemeinsame Faszination für die mythischen Aspekte der Visionen der mittelalterlichen Ordensfrau Hildegard von Bingen verband und sie beschlossen, musikalisch auf dieser Basis zusammenzuarbeiten um alle beteiligten Charaktere (zu denen sich dann auch Melissa Matmos für die visuelle Übersetzung gesellte) in einem grenzauflösenden, kollaborativ/improvisatorischen Kontext auf eben visionäre Art zu verschmelzen und zu verweben.

Das Ergebnis ist auf der musikalischen Seite eine stilistisch kaum greifbare, auf den gelegentlich mit stark verfremdeten organischen Elementen angereicherten elektronischen Sounds von Ouri basierende, von den lyrischen Inspirationen Helena Delands und dahinflatternden Vocals durchzogene pyschedelische Reise durch die Nacht - bzw. acht Nächte, denn das Projekt entstand in acht bewusstseinserweiternden Nächten jener acht Tage, an denen Helena und Ouri zusammen an dem Projekt arbeiten und nach denen die acht Tracks des Albums dann ohne Diskriminierung benannt sind.