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16.07.2021
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Stephen Fretwell - Busy Guy

Stephen Fretwell - Busy Guy
Speedy Wunderground
Format: LP

Auch wenn der Name jetzt nicht gleich alle genrekonformen Glöckchen läuten lässt: Neu im Geschäft ist der Mann aus Manchester nicht mehr. Nachdem er seine Karriere als Songwriter Anfang des Milleniums startete, veröffentlichte er 2004 sein erstes Album "Magpie", dem einige erfolgreiche Singles entsprangen - die in diversen Fernsehserien platziert werden konnten. Im Folgenden erwarb er sich auch als Live-Performer - insbesondere als Support für Acts wie Travis, Adele und Oasis eine gewisse Reputation. 2007 folgte ein zweites Album namens "Roof". Danach spielte Fretwell Bass in Alex Turners Shadow Puppets Projekt - und ging dann erst mal in Familien-Auszeit. Auf den Vorschlag von Speedy Wunderground Labelchef Dan Carey hin, der ihn als Produzent betreute, verwendete Fretwell die Songs, die er bei der ersten gemeinsamen Studiosession als Testlauf in zwei Stunden einspielte, dann gleich als Basis für das neue LP-Projekt. Das erklärt den rudimentären Charakter der Arrangements. Im Prinzip wandelt Fretwell hier nämlich auf den Spuren von Nick Drake zur Pink-Moon-Ära. Weniger wegen einer musikalischen Nähe, sondern in der Art in der Fretwell seine nachdenklichen Kitchen-Sink-Songs in ungewöhnlichen Zeit-Signaturen bzw. stilistisch vollkommen losgelöst mit stoischer Gelassenheit ohne unnötigen Ballast mit einer Art Sprechgesang auf das Wesentliche reduziert. Sicherlich gibt es gewisse Ansätze etwa mit Synthie-Impulsen oder psychedelisch verdrehten Celli die musikalische Eindimensionalität aufzubrechen - aber das ist nur Mittel zum Zweck, stört überhaupt nicht und lenkt den Blick auf Fretwells Geschichten, die dieser nicht ohne Selbstironie präsentiert.


-Ullrich Maurer-


 

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