"Roxanne de Bastion veröffentlicht ihre neue Single 'Ordinary Love', auf der Bernard Butler eine Gibson 12-String-Gitarre spielt, die ihm Johnny Marr geschenkt hat", preist die aktuelle Bio somit auch den zweiten Longplayer der in London lebenden Songwriterin an. Obwohl das musikalisch keine konkrete Referenz ist, macht es jedoch eines deutlich: "You & Me, We Are The Same" ist eine charmante Hommage an die großen Zeiten des Brit-Pop in all seinen Ausprägungen geworden.

Begann Roxanne ihre musikalische Laufbahn nämlich noch als klassische Folk-Künstlerin, so entwickelte sie im Laufe der Zeit Ambitionen, die deutlich darüber hinausgingen, traurige Selbstbespiegelungen im heimischen Schlafzimmer darzubieten. Auch wenn sie ihre Songs heutzutage immer noch dazu verwendet, ihre Erlebnisse (beispielsweise den Tod des Vaters) kreativ zu verarbeiten, gefällt das neue Album auf der musikalischen Seite durch seine stilistische Vielseitigkeit und eine gewisse Leichtfüßigkeit in der Darbietung, die dem nachdenklichen Tenor des Materials ein geeignetes Pendant gegenüberstellt. Und: Heutzutage scheut sich Roxanne auch nicht mehr davor, den Pop-Vibes die Vorfahrt zu lassen, wenn sie sich anbieten. Es geht dabei allerdings nicht um jene Art des aktuell angesagten Wegwerf-Pop, der heute die Playlists blockiert, sondern um die solide ausformulierte, organische Old-School-Variante, die dem DIY- und Indie-Charme aus Roxannes Anfangstagen nun wirklich nichts nimmt und die man eher auf physischen Tonträgern als in der Virtualität sucht.