Es war der 1. November 2013. Ronnie Wood von den Rolling Stones spielte beim Bluesfest in der Royal Albert Hall. Kein normales Set, sondern ein Tribut an Jimmy Reed. Warum das? Sagt Mister Wood selbst: "Jimmy Reed war einer der wichtigsten Einflüsse auf die Rolling Stones und überhaupt auf alle Bands, die den amerikanischen Blues von der damaligen Ära bis zum heutigen Tag lieben. Es ist mir eine Ehre, die Gelegenheit zu haben, sein Leben und sein Vermächtnis mit diesem Tribut zu feiern."

18 Songs zockte The Ronnie Wood Band, bei der auch ein gewisser Mick Taylor und damit Woods Vorgänger bei den Stones, mitspielte. Zudem schauten mit Bobby Womack, Mick Hucknall und Paul Weller ein paar weitere Legenden vorbei, um vor einem begeisterten Publikum zu bluesen, aber auch um zu rocken. Logisch. Denn natürlich ist das hier rohes, deftiges Zeug, aus der Hüfte, mit Liebe, mit Bock aufs Spielen. Hier ein Solo, da Gefrickel, ein paar Worte, weiter gehts. Nächster Song, danke, Jimmy Reed. Der wurde übrigens einst vom legendären Blues-Label Chess Records (Muddy Waters, Howlin’ Wolf, Chuck Berry) abgelehnt, veröffentlichte daraufhin als erster Künstler auf Vee-Jay Records (John Lee Hooker) und wurde Song für Song zur Blues-Ikone und häufig gecoverter Künstler. Unter anderem spielten die Rolling Stones auf ihrem Debüt ihre Version von "Honest I Do". Ehrensache, dass es den Song auch hier gibt. Auch wenn Ronnie Wood damals noch gar nicht bei den Stones war...