Sein Kerngeschäft als verlässlicher Solo-Songwriter in einem klassischen Folk-Pop-Setting scheint Sufjan Stevens schon seit einiger Zeit bewusst beiseite zu lassen und delektiert sich stattdessen an Kollaborationen unterschiedlichster Natur. Nachdem er sich zuletzt mit seinem Vater Lowell Brahms und mit Bryce Dessner, Nico Muhly und James McAllister vergnügte, tat er sich dieses Mal mit dem Flüsterfolk-Spezialisten Angelo de Augustine zusammen, um - nun ja - ihrer gemeinsamen Vorliebe für Spielfilme ein adäquates musikalisches Denkmal zu setzen.

Dabei geht es nicht um das Nacherzählen der Stories der betreffenden Kino-Werke, sondern um teils psychedelische Interpretationen der Gefühle und Phantasien, die sich bei den beiden Auteuren beim Betrachten der Werke einstellten. Die Filme - so sagt die aktuelle Bio ganz richtig - waren dabei Katalysatoren, die zu sehr eigenständigen Ergebnissen und eigenen Geschichten führten. Musikalisch angerichtet ist das alles in einem wirklich schönen, akustischen Folk-Setting, bei dem der erstaunlich kohärente Harmoniegesang von Sufjan und Angelo von sanftmütigen, akustischen Folk- und Neo-Klassik-Girlanden mit akustischer Gitarre, Klavier und ein wenig Elektronik wirklich geschmackvoll eingerahmt wird. Die Sache ist allerdings die: Es ist - abgesehen von einigen Referenzen in den Songtiteln - für den Zuhörer fast unmöglich, eine Verbindung zu den zugrundeliegenden Filmen herzustellen.