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15.10.2021
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Lala Lala - I Want The Door To Open

Lala Lala - I Want The Door To Open
Hardly Art/Cargo
Format: LP

2018 war die Welt musikalisch ja noch in Ordnung. Da veröffentlichte Lillie West a.k.a. Lala Lala ihre zweite LP "Lamb", auf der sie sich zwar als der Selbstzerfleischung anheim gefallenes Opferlamm inszenierte, das aber musikalisch mit Verve, Aplomb und Nachdruck in einem wohl temperierten Grunge-Rock-Setting tat. Heutzutage geht es ihr nicht mehr darum, in ihrer Psyche herumzuwühlen, sondern sich an solchen Herausforderungen zu messen, die sie "die Arbeit des Lebens" bezeichnet. Letztlich auch, um herauszufinden wer sie ist und wo sie steht - aber eben nicht mehr auf eine destruktive Art und Weise.

Dafür war wohl auch ein musikalischer Paradigmenwechsel notwendig. Genügte es Lillie auf "Lamb" noch, mit konventionellen Versatzstücken zu spielen, so möchte sie heutzutage, dass sich die Tür zu neuen Welten öffnen möge und sie zumindest mal einen Blick hinter den Vorhang werfen könne. Dazu setzte sie musikalisch auf einen Restart, tat sich mit dem Drummer Nnamdi Ogbonnaya zusammen, um sich an weitestgehend elektronischen Ausdrucksmöglichkeiten und dem verstärkten Einsatz von Keyboards zu versuchen und bat Freunde und Kollegen wie die Poetin Kara Jackson, das Chicagoer Art-Rock-Duo Ohmme oder Songwriter Kollege Christian Lee Hutson sie mit eigenen Ideen zu unterstützen. Das Ergebnis ist eine radikale musikalische Kehrtwendung, die zwar trotz des ungewohnten Settings nach wie vor keinen Zweifel an Lala Lalas Songwriting-Künsten lässt, aber doch die Frage aufwirft, wie sie das Ganze z.B. auf der von Gaesteliste.de präsentierten, anstehenden Club-Tour inszenieren wird.


-Ullrich Maurer-


 

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