Eine gewisse Resilienz ist Nicolai von Schweder-Schreiner und Lars Precht - den verbliebenen Gründungsmitgliedern des Ensembles Veranda Music - ja nun wirklich nicht abzusprechen. Denn im Laufe von 20 Jahren gerade mal fünf Alben aufzulegen ohne dabei wirklich hingeschmissen zu haben, muss man auch erst mal hinbekommen. Nicht nur das: Das fünfte Album ist das erste auf Deutsch. Der Einfluss, dem Veranda Musik dabei unterlegen waren, ist der des 1996 verstorbenen Hamburger Songwriters Tobias Gruben von Die Erde, mit dem der heutige Veranda-Keyboarder Felix Huber weiland zusammenarbeitete. So finden sich mehrere Gruben-Songs auf dem Album, an denen auch Huber und teilweise Nicolai damals mitarbeiteten. Ansonsten ließ man sich dem Vernehmen nach von Heinrich Heine und Udo Lindenberg inspirieren.

Musikalisch spielt das übrigens kein große Rolle, da Veranda Music ihren schon aus der Vergangenheit bekannten, um zahlreiche gewagte Halbtonsprünge und coole Arrangement-Details erweiterten, gedämpften Westcoast-Sound ungeachtet der gewählten Sprache erneut geschickt zur Anwendung bringen. Das eigentlich Interessante an dieser Scheibe ist dann wohl der Umstand, dass diese - aufgrund der eindrucksvoll zur Schau gestellten musikalischen Nonchalance - so manches ähnlich ambitionierte Projekt aus der Deutschpop-Ecke auf unangestrengte Art ziemlich blass aussehen lässt.