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17.12.2021
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Nathan Gray - Rebel Songs

Nathan Gray - Rebel Songs
End Hits/Cargo
Format: CD

Es ist doch schön, wenn einen ein Künstler, den man schon seit vielen Jahren und noch länger verfolgt, hört und mag, immer noch überraschen kann. Nathan Gray zum Beispiel, Sänger von Boysetsfire, mit seinem neuen Solo-Album. Nanu? Ach. Wie schön. Auch wenn es keine komplett schöne Überraschung ist. Anders als der übertrieben schöne Vorgänger.

"Rebel Songs" ist natürlich ein sehr tolles Album. Weil auch hier wirklich viele sehr tolle Songs drauf sind. Gray spielt hier mit neuen Stilen, experimentiert mit Offbeats, mit Reggae, The Clash und HipHop, er zeigt sich poppiger denn je, baut Heartland Rock-Momente ein und lässt sich von Springsteen und Bragg inspirieren. Das große Geballer war gestern, heute ist es sanft, ruhiger, gemächlicher. Dass man natürlich trotzdem immer ein wenig an BSF und sein letzte Solo-Album denkt und dabei glücklich ist, liegt an der Stimme. Dass nicht alles komplett geil klingt, liegt in der Natur der Sache. Wer viel wagt und so. Dabei sind es gar nicht die Raps in zum Beispiel "Look Alive", der Beat in "That Said" (der ist so gut!), Tim McIlrath von Rise Against im Titelsong oder die dubbigen Momente in "Radio Silence", die nicht funktionieren. Nein. Nathan Gray übertreibt es hin und wieder einfach, wenn es um Eingängigkeit, Kitsch und Pop geht. Dann vergisst er sich und den Rest der Welt und liefert einfach zu cheesy an, dann ist der Refrain übertrieben und der Rest zu schwach auf der Brust. Passiert nicht oft, ist auch nicht schlimm, macht "Rebel Songs" aber ein wenig weniger super als es "Working Title" war.


-Mathias Frank-


"Don't Wait Up"
 

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