Vergessen wir Bandname und Albumtitel. Diese Platte ist überragend gut, sie ist sensationell, unendlich aufregend und mitreißend, sie ist wunderschön, beeindruckend, super. Ein unfassbares Stück Musik. Slow Jams kommen aus Berlin, haben ihre Wurzeln aber in Italien, Frankreich, Rumänien und Deutschland, alle gemeinsam brettern sich durch ihren ganz eigenen Sound aus Hardcore, Punk und Nirvana.

Ein sattes Dutzend Songtitel haben Slow Jams auf ihre zweite Platte gepackt. Dafür brauchen sie keine halbe Stunde, dafür brauchen sie auch keine Pausen. Nehmen aber trotzdem eine. In der Mitte läuft "Donuts". Akustisch, balladesk, MTV Unplugged und vor den eigenen Augen streichelt Dave Grohl im Rollkragenpulli sein Schlagzeug. Davor und danach aber: Wucht und zugenäht, was ist das für eine Energie, für eine Kraft. Strike Anywhere spielen Bleach, Nirvana haben Sub Pop nie verlassen, Slow Jams machen alles richtig. Dabei können sie nicht nur mit Tempo, immer wieder wechseln sie auch mal in den energetischen Groove Modus ("Barbed Brain" erinnert kurz gar an Middle Class Rut), spielen mit den Stimmen oder lassen sich vom guten alten Pop Punk inspirieren (stark: "Keep Your Warning"). Immer machen sie alles: richtig. Sehr.