In den ersten Tagen des pandemiebedingten Lockdowns im März und April 2020 gab es kaum einen schöneren Begleiter als "Yesterday Is Gone", das hinreißende Debütalbum der in inzwischen in England heimischen serbisch-kanadischen Singer/Songwriterin Dana Gavanski, für dessen poetischen Akustik-Folk mit Samtpfoten-Vintage-Produktion selbst Joni Mitchell als Vergleich nicht zu hoch gegriffen erschien. Zwei Jahre und - inzwischen glücklicherweise überwundene - massive Stimmprobleme später präsentiert sich Gavanski auf ihrer zweiten LP von einer (ganz) anderen Seite und zelebriert ihre Folk-Songs nun mit spürbar mehr poppiger Eingängigkeit auf einer deutlich breitwandigeren Leinwand. Ihre Texte sind auch weiterhin gern von Melancholie getränkt, klanglich dagegen setzt sie jetzt immer stärker auf Luftig-Leichtes und findet dafür Inspiration beim Eigensinn einer Aldous Harding und in der kosmischen Psychedelik von Stereolab. Die Resultate sind oft komplex und bisweilen abstrakt, stets aber auch - spannend.