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03.06.2022
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Tove Styrke - Hard

Tove Styrke - Hard
Four Music
Format: CD

Die Schwedin Tove Styrke reitet - spätestens seit ihrem letzten Album "Sway" - recht erfolgreich auf der Welle skandinavischer Pop-Queens (wie ihrer Namensvetterin Tove Lo, Sigrid oder Aurora), die musikalisch den Indie-Bereich vielleicht noch nicht ganz verlassen haben, im Mainstream aber bereits Fuß gefasst haben. Offenbar um das nicht zu gefährden, schnappte (bzw. kaufte) Tove sich für ihr viertes Album eine Riege von Produzenten/Songwriter-Hybriden, deren Namen der Öffentlichkeit nichts, deren Klientel (wie Taylor Swift, Ed Sheerhan, Lorde, Rhianna oder Katy Perry) aber sicherlich alles sagen, da sie klanglich und songwriterisch für das Material verantwortlich zeichnen, mit dem diese ihre Millionen scheffeln und ließ sich ihre neuen Songs (in denen es um Begehren und Besessenheit als extreme Ausdrucksmittel im Beziehungsgeschäft geht) mit einem letztlich überzeugenden Konzept streamlinen. Und dieses Konzept liegt dann nicht in dem Bestreben, irgendwelchen uniformen Schemata entsprechen zu wollen, sondern in einem irgendwie - nun ja - "harten", von mächtigen Drumbeats, pulsierenden Grooves und wuchtigen Hooklines geprägten Setting zu einem dem Thema angemessenen, leicht manischen Präsentationsform zu finden. Inklusive aller angesagten Gimmicks wie Autotune, Pitchshift & Co., aber auch gelegentlichen, rockiger Gitarrenriffs übrigens. Es wäre natürlich interessant zu erfahren, wieviel Tove da in diesem Mischmasch drinsteckt - aber es funktioniert (nicht zuletzt aufgrund ordentlicher Songs) ganz prächtig. Mal abgesehen, dass das natürlich nicht mehr oder weniger sein kann, als "nur" eine zeitgemäße Pop-Scheibe, gibt es dabei am Ende erstaunlich wenig zu meckern.


-Ullrich Maurer-


 

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