Als Motionless In White vor einigen Jahren ihr Album "Disguise" veröffentlichten, schrieben wir sehr begeistert: "Dicken Respekt, wir verneigen uns". Denn: "Die Kerle mögen scheiße aussehen, ihr Auftreten, ihr Konzept, all das. Aber: komplett egal. Mindestens. Denn was Motionless In White auf ihrem neuen Album machen, ist zum Teil unglaublich großartig. Sie schrauben sich ihren ganz eigenen Sound aus Industrial, Metalcore und Nu Metal, obendrauf packen sie noch mehr Beats und Elektronik, mehr Pop und gleichzeitig mehr Aggressionen. Eine teuflische Mischung."

Das war 2019. 2022 muss man ehrlich gesagt immer noch schmunzeln, wenn man die Band sieht. Und sich gleichzeitig erneut vor ihnen verneigen. Weil auch "Scoring The End Of The World" ganz oft schlicht beeindruckend geworden ist. Ohne sich neu zu erfinden, gehen Motionless In White hier nämlich trotzdem dem nächsten Schritt und werfen mit neuen Hits nur so um sich. Mit Hits, die einen packen, berühren und begeistern, mit stampfenden wie mit verspielten Hits, mit deftigen Sachen und ultra-poppigen Momenten. Aber tatsächlich niemals wird es langweilig oder gar peinlich. Eher im Gegenteil, immer wieder gehen die Augenbrauen bewundernd nach oben, immer wieder freut man sich einfach was diese Band hier macht. Wenn sie plötzlich Michael Jackson huldigt ("Werewolf") zum Beispiel oder mit ihren Gästen Bryan Garris von Knocked Loose, Caleb Shomo von Beartooth und dem Videospiel-Komponisten Mick Gordon gemeinsame Sache macht. Stark, sehr. Und sagen wir mal so: ein Marilyn Manson und auch eine Band wie My Chemical Romance müssen sich ganz schön anstrengen, um nur in die Nähe dieser Band zu kommen, die sich Motionless In White nennt.