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08.07.2022
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Laura Veirs - Found Light

Laura Veirs - Found Light
Bella Union/Pias/Rough Trade
Format: LP

"My Echo" - das Vorgängeralbum des nun vorliegenden 12. Werkes von Laura Veirs - war ein klassisches Trennungsalbum, mit dem sich Laura mit der Scheidung von ihrem langjährigen Ehemann (und Produzenten) Tucker Martine auseinandersetzte. Und das neue Album "Found Light" dokumentiert ihre Suche nach einer neuen, eigenen künstlerischen Identität. Dazu gehört natürlich auch, dass Tucker Martine - anders als auf "My Echo" - nicht mehr in den kreativen Prozess eingebunden war. Stattdessen gab sich Laura selbst diesem Prozess voll und ganz hin - und warf dabei einige Gewohnheiten über Bord.

Ihr künstlerischer Selbstfindungsprozess führte sie z.B. für die Lead-Single "Winter Window" zu ihren Punk-Roots, wie sie erklärt und er bewog sie auch, die produktionstechnischen Aspekte mit Hilfe ihres Freundes Shahzad Ismaily erstmals selbst in Angriff zu nehmen. Ebenfalls neu war für sie, ihr Gitarrenspiel und ihren Gesang gleichzeitig aufzunehmen. Und als sie einen neuen Stapel Songs über ihre Suche nach künstlerischer Freiheit, Selbstbestimmung und Freiheit fertig hatte, lud sie ihre Freunde Karl Blau und Sam Amidon ein, sie bei den Aufnahmen zu unterstützen. Tatsächlich bietet Laura Veirs dann auf der musikalischen Seite alles auf, was sie jemals ausprobiert hatte - von der hauptsächlich akustischen Ausrichtung im Hippie-Folk-Setting, über fast Ambient-mäßige Kontemplationen, elektronische Spielereien und psychedelische Freistiligkeit bis hin zu Rock-Songs wie "Winter Windows" oder "Seaside Haiku", die sie schon seit langem als Solo-Künstlerin nicht mehr im Angebot hatte. "Found Light" ist somit Befreiungsschlag wie Neustart zugleich und zeigt Laura Veirs zweifelsohne auf der Höhe ihrer Kunst.


-Ullrich Maurer-


 

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