22.07.2022 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=21698 |
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Alex The Astronaut - How To Grow A Sunflower Underwater Nettwerk/Warner Music Format: LP Klickmillionärin und Shootingstar war Alex The Astronaut schon lange, bevor sie im Herbst 2020 mit "The Theory Of Absolutely Nothing" endlich ihr Debütalbum veröffentlichte. Kein Wunder also, dass die Australierin damals gleich auf ihrem Erstling mit bemerkenswerter Selbstverständlichkeit den Sweet Spot zwischen kritischem Durchleuchten der eigenen Umwelt und sorglosem Indie-Zeitgeist-Flair fand. Das ist nun auch auf dem Nachfolger "How To Grow A Sunflower Underwater" nicht anders, wenngleich sich die Perspektive inzwischen etwas verschoben hat.
"Since I cut my hair I've been feeling so much better - and I feel like who I am supposed to be", singt die Australierin in der Vorabsingle "Haircut" und gibt damit die Richtung für den Rest der Platte vor. Hatte sie zu Beginn ihrer Karriere gerne ihr politisches Gewissen vertont, lässt sich die 26-Jährige jetzt mit amüsant wortgewaltig-detailverliebten Songs, in denen viel Platz für ihren eigenwilligen Humor ist, tief in die Karten schauen und verpackt herrlich ungefiltert Episoden aus ihrem Leben als junge Erwachsene in quietschbunte Indie-Pop-Songs, die nicht mit großen Gesten sparen. Alex' Vergangenheit als Folkie mit Akustikgitarre ist nun bestenfalls noch zu erahnen, denn hier sorgen Keyboards, Streicher und andere orchestrale Gimmicks dafür, dass ihr inbrünstigen Gesangsvortrag auch produktionstechnisch seine Entsprechung findet, bis es am Ende unmöglich zu sagen ist, was hier größer ist: die überbordenden Ambitionen der Protagonistin oder ihr schier endloser Ideenreichtum. -Carsten Wohlfeld- |
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