Als ehemalige Kuratorin und Kunst-Kritikerin kam Lara Taubman erst relativ spät auf die Idee, es auch ein Mal mit der Musik zu versuchen. "Ol' Kentucky Light" ist erst ihr zweites Album - auch wenn es sich anhört, als mache sie bereits seit Jahrzehnten in Sachen Americana. Lara stammt aus dem Süden der USA und sieht im appalachischen Folk ihre eigentlichen musikalischen Roots. Bei diesem Album geht es aber um etwas ganz anderes: Nachdem Lara in ihre neue Wahlheimat New York City umgezogen war, sah sie sich bei einem Spaziergang in einer Sommernacht von Mahalia Jackson inspiriert und begann, sich mit dem Gospel-Medium zu beschäftigen - nicht zuletzt, weil sie in dieser Musikform eine Verbindung zu ihrer Herkunft entdecken konnte. Also begann sie, die Songs für das Album als Hommage an die Großen des Gospel-Genres - neben Mahalia Jackson z.B. auch Mavis Staples und die Staples-Singers - auch in Form von Gospel-Balladen zu konzipieren. Zusammen mit ihrem Produzenten und Drummer Steven Williams und einigen Musikern aus der Jazz-Szene entstand so in Red Hook, Brooklyn (einem Stadtteil, der berühmt dafür ist, eine Ikea-Zentrale - aber keinen Anschluss an das U-Bahn-Netz der City zu haben) eine Scheibe mit erstaunlichem Heartland und Southern Flair, in dem Lara Taubman ihre Songs in einem eleganten Mix klassischer Americana-Epen (etwa im Gretchen Peters-Style) mit Gospel-Themen des amerikanischen Südens in eleganten Balladen mit jazzig/folkigem Unterton zu verquicken. Das ist natürlich nichts für junge Leute - aber das ist ja auch nicht die von Lara Taubman angepeilte Zielgruppe.