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16.09.2022
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Gunner & Smith - Hear You In My Head

Gunner & Smith - Hear You In My Head
DevilDuck/Indigo
Format: LP

Jemand, der seiner Gitarre einen Namen gibt, hat zweifelsohne erkannt, dass das Musizieren kein bloßes Handwerk, sondern eine Beziehungsgeschichte mit der Muse ist. Willie Nelson, dessen Gitarre "Trigger" heißt, ist zum Beispiel so jemand. Und sicherlich auch Geoff Smith - ein Barde aus der Hauptstadt Saskatoon der kanadischen Provinz Sasketchewan, dessen Instrument er "Gunner" nannte. Für sein drittes Album verließ Smith seine Homebase, in der seine bisherigen Arbeiten zusammen mit seiner Band Gunner & Smith entstanden waren in Richtung Nashville, um sich dort mit Hilfe des Produzenten Andrija Tokic (Alabama Shakes) von seinen folkigen Roots zu lösen und mit ein paar "Artfremden" Musikern wie z.B. Dave Raccine und Jack Lawrence (immerhin die Rhythmusgruppe der Raconteurs und der Greenhornes), James Tourville von den Deslondes und Keyboarder Peter Keys von Lynrd Skynrd musikalisches Neuland zu betreten. Lediglich Smiths konfessionelles Landeier-Songwriting und der grummelig bärbeißige Vortrag des passionierten Barträgers stellen dann noch die Verbindung zu seinem bisherigen Tun dar.

Musikalisch gefällt das neue Werk durch ein dezidiert rockiges, erdiges Grundgerüst (wobei darauf hingewiesen werden muss, dass "Gunner" ein akustisches Instrument ist) und eine stilistische Abkehr vom bisherigen Folk-Rock. Stattdessen gibt es Gospel-Vibes, Southern-Swing, Blues-Drama, mit "Townes" eine gelungene Hommage an Townes Van Zandt und eben auch eine ordentliche Prise Rock-Flair. Zweifelsohne ist "Hear You In My Head" gleich auf mehreren Ebenen Smiths bisheriges Magnum Opus.


-Ullrich Maurer-


 

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