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23.09.2022
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Dagobert - Bonn Park

Dagobert - Bonn Park
recordJet/edel
Format: LP

Objektiv und Musik ist ja eh schon so eine Sache. In diesem Falle aber ist sie quasi unmöglich, diese Objektivität. Denn wir reden von Dagobert. Also: Schlager, Chanson, Kitsch. Geiler Dude! Und ich kann nicht erklären, warum ich ihm immer wieder aufs Neue und seit "Wir leben aneinander vorbei" zuhöre und es immer wieder so sehr mag. Es gibt keinen Grund!

"Bonn Park" ist häufig sogar wieder viel mehr Schlager als "Jäger" es war, ist trotz manch Synthies und reinem Pop in einigen Ecken wieder richtig ready für die Hitparade. Geile Platte! Aber, und das ist ganz wichtig, Dagobert ist weder ein Guildo Horn, der das Ganze eher veralbert, noch passt er auf den Schlagermove oder klingt wie echter, wie schlechter Schlager. Nein, nein, nein! Das hier hat so viel mehr Stil, so viel Selbstbewusstsein plus musikalische wie auch lyrische Eigenständigkeit (wie auch Eigenheiten...) , dass es einfach Kunst ist. Es ist schlicht einmalig und im wahrsten Sinne des Wortes unbeschreiblich schön, es ist ein großer Spaß, aber trotzdem nicht zu lachen. Kein bisschen.

"Bonn Park" kommt nur ein Jahr nach "Jäger", ist aber nicht in diesem entstanden, knapp die Hälfte der Songs wurde während der letzten beiden Album-Produktionen aufgenommen, aber nicht veröffentlicht. An der Klasse der Lieder kann es nicht liegen. Finde ich zumindest, ich feiere Lieder wie "Du fehlst mir" mit den 80er Backgrounds plus passender Keyboard-Melodien, wie "Uli Jon Roth" (alleine wegen des Titels) und wie das düstere, traurige, aber dabei so wunderschöne "Ich verlasse dich" inklusive Saxophon, ich feiere alle Lieder. Wieder einmal und wieder einmal mit der Frage: warum eigentlich?


-Mathias Frank-


Video: "Ich verlasse dich"
 

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