Nachdem Albertine Sarges mit ihrer Debüt-LP "The Sticky Fingers" mindestens die Republik, wenn nicht sogar halb Europa im Sturm genommen hatte, konnte sie es offensichtlich gar nicht mehr abwarten, neues Material aufzunehmen und entschloss sich, mit der EP "Family Of Things" gleich wieder ihre musikalischen Muskeln spielen zu lassen, bevor es - vermutlich im nächsten Jahr - an einen neuen Longplayer geht. Dazu lud sie sich ein paar Gäste aus der engeren und erweiterten musikalischen Familie ein - darunter die Flötistin Lisa Baens, ihre ehemalige Arbeitgeberin Kat Frankie, die Poetin Amanda Monti und die Festival-Bekanntschaft Anna B. Savage, um dann in einem lockeren Umfeld die Inspirationen wirken zu lassen. Wie auch auf der LP - und mehr noch bei ihren Live-Konzerten - lässt Albertine dabei ihren Hippie- und Psychedelia-Phantasien und ihrer Vorliebe für absurde Kontraste freien Lauf und zog jedem der insgesamt sechs neuen Tracks ein eigenes musikalisches Mäntelchen an. Allen Tracks gemein ist dabei nach wie vor der Umstand, dass diese klingen, als seien sie bei spontanen Jam-Sessions einfach so aus der Gitarre gefallen. Stilistisch einfangen lässt sich so etwas natürlich nicht, aber Albertines Auge und Ohr für Details tragen dafür Sorge, dass sich immer wieder irgendwelche Highlights im umtrieben Gewusel finden lassen. Und mit der Single "Hold On" liefert Albertine auch noch ein eloquentes Treatment zum Thema "Suchtkomplexe" (in dem Fall bezogen auf ihre eingestandene Nikotinsucht).